Stottern

Wodurch hat sich das Stottern entwickelt?

Durch irgendeine Ursache wurde die unbewusst willkürliche Stimmbildung erschwert, bzw. kam es zu einem Abbruch der Stimmflusses. Dadurch entstand ein Ich-kann-nicht-gut-Sprechen-Gefühl. Infolgedessen wurde das Sprechen ängstlich beobachtet, Mundstellungen kraftvoll gebildet und Kraft beim Sprechen eingesetzt. Je mehr Muskelkraft eingesetzt wird desto angespannter werden die Sprechwerkzeuge und desto schwerer fällt das Sprechen. Dadurch entwickelt sich Ärger und Sprechangst. Mit dem Ärger wächst die Anspannung und der Druck noch weiter. Die Symptome verstärken sich. Der Gedanke „Sprechen-zu-müssen“ versetzt sofort in Aufregung und Anspannung. Der Stotternde leidet immer mehr und denkt fortwährend an sein Problem…selbst wenn er gar nicht Sprechen muss.

Was passiert beim Stottern?

Der Stotternde stellt die Gesetzmäßigkeiten des Sprechens auf den Kopf. Er erkennt das Stottern als schlechtes Hervorbringen von Wörtern und Buchstaben, bzw. als Blockade im Mund oder im Hals.
Anstatt sich nun um die Tongebung, den Stimmfluss und einen spannungsfreien Sprechvorgang zu bemühen, wird in die Mundstellung gegangen und versucht irgendwie Ton heraus zu drücken.
Dieses Verhalten ist mit den Jahren zu einem konditionierten Verhalten geworden und läuft unbewusst und automatisch ab (Zwangsgefühl).

Sobald es heißt „Sprechen zu müssen“ laufen unbewusst viele Gedanken und Reaktionen ab. Es ist sofort Erregung da.
Die Erregung versetzt den Körper in einen starrartigen Zustand.
Die Stimmbildung wird erschwert und die Atmung wird häufig nicht mehr kontrollierbar – eine richtige Stresssituation.
Um der Stimmbildung „nachzuhelfen“ wird Muskelkraft eingesetzt. Dadurch jedoch wird der Atem-Stimm-Strom im Hals noch weiter abgesperrt und der Stotterblock verstärkt.

Es ist unbedingt notwendig sich dieser Fehler bewusst zu sein.
Also die Gewohnheit, der (durch Anspannung verursachte) erschwerten Stimmbildung, mittels Einsatz von Muskelkraft, „nachzuhelfen“ und
der stockenden Atmung, als Stressreaktion auf den Gedanken „Sprechen zu müssen“, „nicht Sprechen zu können“ und „nicht stottern zu wollen“.

Stottern ist eine Folgeerscheinung.

Für den Stotternden ist es wichtig, sich dieser Zusammenhänge klar zu werden.

Getreu der Weisheit

Du wirst zu dem, mit dem Du dich beschäftigst“

sollte sich der Stotternde gedanklich nicht zu viel mit seinem Stottern beschäftigen. Die Stotterabläufe funktionieren wie von selbst.
Er kann stottern!

Zielführender ist es, wenn sich der Stotternde mit dem Sprechen beschäftigt!